Krieg übersäte das Land. Unendlich viele Menschen verschwanden und nun fand man die meisten von ihnen tot auf den Schlachtfeld wieder, welcher getränkt sind von deren Blut. Eine Ironie des Schicksals, dass all die Bauern und Landarbeiter, ihr Leben lang die Wälder und Felder hegten und bestellten und nun selbst im Tod diese noch düngen, den Tieren Nahrung bringen. Das Land ist arm geworden, arm an Menschen, welche ihre Brüder und Schwester bergen und ihnen eine angemessene Bestattung ermöglichen könnten. Das Land ist reich geworden, reich an Korruption und einer schneidenden Kluft der Reichen zu den Armen. Nassfurt gleicht einer Festung. Die Reichen haben sich verbarrikadiert und frönen ihrem falschen Sieg. Die Bauern kämpfen um ihr Überleben und wer noch ausreichend Gerät hat sammelt sich zur Bürgerwehr zusammen, um gegen die Tore Nassfurts zu treten. Etliche Obdachlose raufen sich zu losen Banditengruppen zusammen und tyrannisieren die verbliebene Bevölkerung, im eigenen Kampf gegen Hunger, Krankheiten und die himmelschreiende Ungerechtigkeit.
Unter all den Waisen gibt es auch einen kleinen Jungen namens Rune. Die Mutter in der Schlacht um die Septe verloren, eine unberechenbare Beziehung zum Stiefvater. Immer wieder musste die Septe sich gegen Eindringlinge von außen behaupten, musste Banditen zurückdrängen und hilfesuchende Reisende verscheuchen, um das Geheimnis ihres Wolfsblutes zu wahren. Ein wenig Normalität kehrte in manches Haus wieder ein und doch blieben unausgesprochene Vorwürfe und unausgefochtene Streite in der Luft. So war es dieser kleine Junge, der eines Tages seine Sachen packte und im Schleier der nebligen Dämmerung aufbrach in die Welt. Mit Mut im Gepäck und genug Selbstvertrauen, die Missstände aufzuheben. Weit jedoch sollte er nicht kommen, als ein guter alter Freund ihn fand, ein Ahroun der Stillen Wanderer, sein Onkel Rodan Mondzorn. Ein Gespräch und eine kleine Reise später, zog der Ahroun den Jungen einfach in das Umbra – ihr Ziel: entweder Rune wird wandeln oder er stirbt… (wäre cool, wenn du das vielleicht ein bisschen beschrieben könntest ^^ wir wollen ja ein Buch draus machen)
Die Luft wurde eng, die Kehle wurde zugeschnürt, Wasser schlägt von allen Seiten gegen den jungenhaften Körper, während zeitgleich nicht nur an seiner Kleidung sondern auch an seiner Haut gezogen wird. Das Gefühl für alle Richtungen geht verloren, nur ein riesiger Mond ist zwischen den schäumenden Wogen zu erkennen, als der Todesgürtel passiert und Rune auf den Boden des Umbra fällt. Ein kurzer Blick in eine entrückte Landschaft. Bäume bis in den Himmel, die ihre knorrigen Finger in alle Richtungen ausstrecken. Gras, welches sich wie kleine Messerschneiden unter den bloßen Füßen anfühlen. Eine dunkle Landschaft, nur erhellt von einem fast vollen Mond, der um so viel größer ist als in der Welt, die Rune bislang kannte. Der Wind zieht lachend vorbei, spielt in seinen Haaren und aus dem dunklen Unterholz zeichnen sich leuchtende Augen ab. Ein fahriges Knurren, als einige Wolfsgeister hervortreten, neugieriges Schnüffeln und ein markerschütterndes Heulen. Rune klebt förmlich an Ort und Stelle, der Körper kaum zu bewegen und bleiern schwer. Jeder Schritt als würde das Wolfsrudel an ihm zerren und in ihren Bau ziehen, wie eine erlegte Beute. Viel schlimmer jedoch ist die Erkenntnis, dass die Wölfe wirklich lauernd ihn umzingeln und ein Blick auf seine Füße und Hände verrät, wie diese sich scheinbar einfach auflösen. Er kann allmählich nichts mehr greifen, fällt im nächsten Moment einfach zu Boden als hätte meine seine Füße abgerissen… alles verzerrt sich zu einer hämischen Fratze, die sich über ihn lustig macht. Über seine Hilflosigkeit und Unfähigkeit hier zu leben. Die Geisterwölfe jaulen und klacken – sie müssen ihn auslachen.. und beißen, weil sie ihn für schwach halten. Da wird die gesamte dunkle Landschaft in ein blutiges Rot getaucht…
Als Rune wieder zu sich kommt, befindet er sich noch immer in dieser dunklen, vom Mond erhellten Landschaft, welche uriger und wilder wirkt, als jeder ihm bekannte Wald bei Nacht. Der Wind spielt erneut mit ihm, kühlt die hitzige, schweißgetränkte Haut, an welcher nur Fetzen von ehemaliger Kleidung hängen. Da tritt der alte Ahroun an ihn heran, reicht ihm Nahrung zur Stärkung. Wieder hört man die Wölfe heulen, aber in freudiger und berührender Art und Weise, als sie sich in ihren Wald zurückziehen. Die Reise beginnt, die Frage ist nur wohin? Eine Reise, auf die der Stille Wanderer ihn allein schicken wollte und doch setzte sich der kleine Dickkopf durch. Doch um am Leben zu bleiben muss man lernen, wie man überlebt. So traten Lehrer und Schüler eine Reise an, die härter für einen Neubeginn nicht hätte sein können. Sie wanderten Tage und Nächte, bis sie endlich eine Brücke aus purem Mondlicht fanden und über diese in den Äther empor stiegen. Die Gestirne zum Greifen nach und noch immer so fern, wie eh und je. Doch gänzlich anders als in der diesseitigen Welt, findet sich alsbald ein Gebilde von Netzen umsponnen. Riesige abstrakte aber formgebundene Spinnen marschieren darauf und darin auf ihren Fäden entlang, patrouillieren und bauen stetig weiter an diesem Netz. Der Stille Wanderer schnappt Rune am Kragen und sie springen herab auf das Netz, um sich durch jenes hindurch zu kämpfen. Kaum die ersten Fäden hinter ihnen gelassen, hört man das bedrohliche, immer näher rückende Klacken und Klicken der Spinnen, die von allem Seiten zu kommen drohen. Wie Schlangen winden sie sich um ihre Fäden, rücken mühelos näher und kesseln die beiden Garou ein. Wieder klacken die tödlichen Beißfänge und die Fäden erstarren unter ihren Beinen, wie feinste Stahlstreben, welche einen töten ohne, dass man es bemerkt. Gerade speit eine Spinne einen Faden den Garou entgegen, als Rune erneut ein Reißen fühlen konnte und wie gleich darauf der Wind um seinen Körper peitscht. Nur einen Gedanken später, landet er auf seinen großen, ungeübten Crinospranken auf einem üppig grünem Boden, Mondzorn neben ihm mit gebrochenem Bein in seiner halbmenschlichen Gestalt. Vögel schrecken aus dem wilden, riesigen Bäumen auf, welche selbst wirken wie monströse Ungetüme. Man wartet nur darauf was sich als nächstes bewegt, um anzugreifen und doch ist das einzig verrückte, die Welt an sich. Das pure Leben von Vergangenem und Jetzigem.. scheinbar Unendliches
Und wenn es ein Drachenei gewesen ist, was wir versuchen zu braten! Am Ende wird es heißen wir haben Drachen getötet!!! Skadi "Freyas Klinge" Fenrirs Klingen, Alpha der Drachenfänge